Durchstarten mit der Ingwer-Waschmaschine
Der Schleswig-Holsteiner Stephan Denker vertreibt mit seiner „Ginger Juice Company" besondere Säfte
Von Christian Risch
(Kieler Nachrichten - Artikel vom 23.05.2018)
Die Idee entsteht aus eigener Erfahrung
Auf die Idee, aus Ingwer ein Geschäft zu machen, kam der gebürtige Lübecker Dr. Stephan Denker (43) im Selbstversuch. Auf einer Landtechnikmesse, die alle zwei Jahre in Hannover stattfindet, versagte dem Agrarwissenschaftler nach einigen Tagen regelmäßig die Stimme, eine Erkältung war im Anflug. „Nach dem Tipp eines Kollegen habe ich Ingwer ausprobiert. Und ich habe versucht, immer ein Stück im Jackett zu haben, von dem ich abbeißen kann", erzählt Denker und lacht. „Das hat mir geholfen." Und das war eine prägende Erfahrung, seitdem schwört auch er auf die gesunden Kräfte der Gewürzpflanze.
Von den ersten Markterfahrungen zur Gründung
Seine Eltern hatten früher einen Gartenbaubetrieb in Steinrade und standen mit ihren Blumen und Zierpflanzen auf Märkten in Lübeck. Hier sammelte auch Stephan Denker seine ersten Markterfahrungen. Er machte eine Ausbildung und danach studierte er Landwirtschaft in Göttingen. Heute ist Denker im Hauptberuf in der Marketingabteilung eines Landtechnik-Herstellers in Mannheim – nebenher kümmert er sich um sein Ingwer-Start-up.
Die Gründung der Ginger Juice Company
Als Denker im Mai 2015 auf der Suche nach einem Kompagnon war, traf er Lothar Merkel (55), der eine Lohnkelterei in Rastatt betreibt. Mit ihm gründete er 2016 die Firma Ginger Juice Company. Hinzu kam später noch Florian Herrn (32), ein Student und Experte für Getränketechnologie. Sie kauften eine spezielle Ingwer-Waschmaschine aus China, hierdurch werden die Wurzeln von Erdresten gereinigt. Von da aus transportiert ein Förderband den Ingwer in eine Mühle, wo er vorzerkleinert wird. Danach wandern die Knollen in eine Vakuum-Schneckenpresse – wobei die Bezeichnung Presse nicht ganz korrekt ist. „Der Saft wird der Knolle in einem Vakuumverfahren entzogen. Dadurch kommt er nicht mit Sauerstoff in Berührung, das führt zu einer höheren Qualität", erklärt Denker. Aus der Presse wird der Saft direkt abgefüllt.
Die Produkte und ihr Erfolg
Alle Säfte haben einen Ingwergehalt von mehr als 99 Prozent, zugefügt wird nur eine Vitamin-C-Komponente aus Acerola-Pulver sowie Zitronensäure.
Die ersten zwei Jahre nach der Gründung ihres Start-ups, erzählt Stephan Denker, hätten sie viel Zeit und Mühe in die Entwicklung des Produkts gesteckt, hätten passende Flaschengrößen und die Etiketten ausgesucht. Seit Anfang dieses Jahres zieht der Umsatz merklich an. Nach dem ersten Quartal 2018 habe man schon den Gesamtumsatz des Jahres 2016 übertroffen und liege um 80 Prozent besser als in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres.
Die Kette Rewe-Südwest will die Säfte in ihr Sortiment aufnehmen. Im Norden habe man noch keinen Vertriebspartner. Die Flaschen kann man im Internet bestellen (ginger-juice-company.com).
Verwendung und Empfehlung
Pur trinken sei übrigens nicht zu empfehlen, sagt Denker – die Säfte können in Wasser, Tee, Säften, Smoothies oder Cocktails oder zum Abschmecken verwendet werden.
Originaltext: Christian Risch.
Hinweis: Der Text wurde redaktionell von der Ginger Juice Company bearbeitet, um eine internet-gerechte Darstellung zu ermöglichen. Originaltext im PDF am Ende der Seite ersichtlich.
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